Ein Hurrikan, Klassifizierung und Notfallplan

Hurrikan 2

Was ist ein Hurrikan / Tropischer Zyklon?

Ein Tropischer Zyklon (Hurrikan) zählt zu den stärksten und zerstörenden Phänomenen der Natur. Wer in einer Region lebt, die von diesen Zyklonen heimgesucht wird, der sollte vorbereitet sein.

Die größte Bedrohung ist ein Hurrikan, doch sind Tropische Depressionen und Tropenstürme ebenfalls nicht zu unterschätzen. Starke Regenfälle haben ebenfalls verheerende Auswirkungen, durch Hochwasser und Überschwemmungen, Erdrutsche.

Ein Tropischer Zyklon bildet sich zwischen dem 5. und 30. Nördlichen Breitengrad, zieht in westliche Richtung über den Atlantischen Ozean, einige ändern ihre Richtung nach NW oder NO. Hurrikans bilden sich in der Zeit vom 1. Juni bis 30. November, die meisten bilden sich ab Mitte August bis Oktober.

Der Hurrikan

Ein Tropischer Zyklon ist ein in sich drehendes Wolkengebilde, ein Gebilde aus Stürmen und Gewittern die sich gegen den Uhrzeigersinn drehen in der Nordhemisphäre.

Tropische Depression (TD)

Eine TD hat innerhalb seines Systems Windgeschwindigkeiten die bis zu 33 Knoten / 38 mph / 61 km/h erreichen

Tropischer Sturm (TS)

Diese Kategorie erreicht Windgeschwindigkeiten von 34 Knoten – 63 Knoten, 39 – 73 mph, 62 km/h – 117 km/h

Huge hurricane near Florida in America. Elements of this image furnished by NASA

Hurrikan (H)

Von einem Hurrikan / Orkan oder auch Tropischen Zyklon spricht man, wenn die Geschwindigkeiten 64 Knote, 74 mph oder 119 km/h erreichen und überschreiten.

Wie bei Erdbeben (Richterskala), so gibt es auch eine Messeinrichtung für Orkane, die Saffir-Simpson Hurrikan – Windskala. Ein Hurrikan wird eingeteilt in Kategorien 1 – 5.

 

Kategorie 1 – hier erreicht der Zyklon Windgeschwindigkeiten zwischen 74 – 95 mph / 119 – 153 km/h

Kategorie 2 – Hurrikane haben Geschwindigkeiten von 96 – 110 mph / 120 – 177 km/h

Kategorie 3 – ab jetzt spricht man von einem „Mayor Hurricane“, in Wetterkarten statt einem „H“ mit einem „M’ gekennzeichnet. Der Kat. 3 Zyklon kommt auf Winde mit 111 – 129 mph / 178 – 208 km/h/

Kategorie 4 – 131 – 156 mph / 209 – 251 km/h werden nun erreicht.

Kategorie 5 – hier gibt es keine Begrenzung mehr, in diese Kategorie fallen alle Orkane mit Geschwindigkeiten über 156 mph / 251 km/h.

Post-Tropischer Zyklon gilt als Bezeichnung für ein Phänomen welches nicht mehr als Tropischer Zyklon bezeichnet werden kann, es kann jedoch nach wie vor zu starken Winden und Niederschlägen kommen, das System kann sich auch wieder besser organisieren und erneut zu einem Orkan werden.

 

Definition der Kategorien

1 Sehr gefährliche Winde welche bereits Schäden an gut gebauten Häusern verursachen, zum Beispiel an Dächern und nicht gemauerten Seitenwänden. Starke Äste können aus Bäumen ausbrechen, leicht verwurzelte Bäume können stürzen. Dies kann zu großen Schäden an Stromleitungen und Strommasten führen, Stromausfälle von wenigen bis mehreren Tagen möglich

2 Äußerst gefährliche Winde die große Schäden verursachen können. Ganze Dächer können abgedeckt werden, Schäden an Gebäudestrukturen sind möglich. Leicht verwurzelte Bäume werden aus dem Boden gerissen, morsche Bäume brechen, Straßen sind dadurch blockiert. Stromausfälle können lange anhalten wegen der massiven Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten, mehrere Tage bis Wochen andauern.

3 Verheerende Schäden können auftreten, gut gebaute Häuser erleiden Schäden an Dächern und Giebeln, zahlreiche Bäume sind entwurzelt, Straßen blockiert. Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung, bis zu Wochen.

Bildschirmfoto 2017-09-01 um 2.15.00 nachm.

4 Katastrophale Schäden können vorkommen. Gut gebaute Häuser erleiden Schaden an Dächern und Giebeln, Einsturzgefahr bei Außenwänden. Nicht nur viele Bäume werden entwurzelt, auch Strommasten fallen. Schäden können Wohngebiete und Regionen für lange Zeit unbewohnbar machen.

5 Katastrophale Schäden treten auf, Häuser können komplett zerstört werden. Stromausfälle können bis zu Monate dauern, je nach Infrastruktur der Zonen. Diese können monatelang unbewohnbar sein.

 

Für unsere Karibikregion gibt es ausführliche Infos vom Nationalen Hurrikanzentrum der USA. Webseite:

www.nhc.noaa.gov Mobile Ansicht: www.nhc.noaa.gov/mobile und bei Facebook: www.facebook.com/US.NOAA.National HurricaneCenter.gov TWITTER: @NHC Atlantic

 Bildschirmfoto 2017-09-01 um 2.14.19 nachm.

Farbliche Markierungen zeigen die Windintensität des Hurrikans an. Die maximale Geschwindigkeit liegt im Zentrum

 

WIE BEREITET MAN SICH AUF EINEN HURRIKAN VOR?

Vor der Hurrikansaison

-Informieren, wo Notunterkünfte sind, welche Wege dort sicher hinführen.

-Notfallausrüstung herrichten, Taschenlampen, Stromgeneratoren und alle mit Batterien betriebenen Geräte (Handy, Radio etc) prüfen auf Funktionsfähigkeit

-Trinkwasservorräte kaufen und Lebensmittel die ohne Kühlung lange haltbar sind

-Plywood kaufen, oder große Bleche, um Fenster abzudecken (Sturmschutz)

-Bäume und Sträucher trimmen, damit keine Äste Stromleitungen beschädigen, nicht umherfliegen können (morsches Geäst entfernen)

-Dachrinnen und Abläufe säubern damit es nicht zu Verstopfungen kommt

-Versicherungspolice prüfen, Beitrag bezahlt?

-wer in Zonen wohnt die von Hochwasser bedroht sind, aufblasbares Boot bereit halten.

 

Während des Sturms

In einem Überwachungsbereich wohnend

  • Wettermeldungen im Radio / TV / Internet verfolgen
  • Fahrzeuge auftanken
  • Leichte Fahrzeuge (Motorrad, Quad..) sichern oder unterstellen
  • Alle losen Teile sichern (Gartenmoebel, Muelltonnen…)
  • Abdeckungen für Türen / Fenster bereitstellen
  • Batterien und haltbare Lebensmittel auf Vorrat kaufen, ausreichend Trinkwasser und Medikamente (persönlicher Bedarf)

Bildschirmfoto 2017-09-01 um 8.41.09 vorm.

Der Konus zeigt den vorhergesagten Verlauf an, der schwarze Punkt markiert das Auge (Zentrum), H für Hurrikan, M für Hurrikan der Kat. 3-5 = Mayor Hurricane

 

Wenn man in einem Sturmwarngebiet ist

-Wettermeldungen verfolgen

-Fenster und Türen sichern

-Anweisungen von Behörden folgen (Feuerwehr, Zivilschutz, Militär)

-wer in Küstenbereichen wohnt, sollte versuchen bei Freunden / Verwandten unter zu kommen

-wer in einem Überschwemmungsgebiet wohnt sollte rechtzeitig ein Hotel / Notunterkunft aufsuchen

-nicht in Mobilheimen oder einfachen Hütten bleiben

-Unterbringung von Haustieren organisieren, diese sind in öffentlichen Notunterkünften oft nicht erlaubt

-wer mit behinderten Personen zusammen wohnt: zeitig die Hilfsmittel bereit stellen, Behinderte in Sicherheit bringen

wer in seinem Haus bleibt

-Kühlschrank / Truhe auf max. Kälte stellen, möglichst wenig öffnen. So bleiben Lebensmittel länger haltbar und können verwertet werden statt zu verderben

-Behördenanweisungen folgen wenn diese das Sperren von Gastanks fordern

-nicht benötigte Stromversorger vom Stromnetz trennen

-Badewanne / Fässer / Eimer mit Wasser füllen

-Wasserverbrauch reduzieren, Putzen nur wenn nötig, Toilettenspülung nicht für jedes „kleine Geschäft“ betätigen

 

Wenn der Sturm stärker wird

-nicht in der Nähe von Fenstern stehen (vorher Glasflächen mit Klebeband sichern, damit im Falle des Berstens nicht zu viele Scherben umherfliegen

-sichere Zone im Haus aufsuchen, wie Flure oder geschlossene / fest gemauerte Räume ohne Fenster

-alle Türen schließen, Durchzug vermeiden

-wer in einem zweigeschossigen Gebäude wohnt, Aufenthalt im Erdgeschoss ist sicherer, dort aufhalten

-Vorsicht vor einem Tornado, sie werden oft durch einen Hurrikan verursacht

-Vorsicht vor dem Auge des Hurrikans! Wenn Sie glauben der Sturm ist vorbei, es plötzlich windstill ist, dann ist man im Auge des Hurrikans. Der Sturm kommt sehr bald mit voller Stärke aus der anderen Richtung zurück.

 

Planen Sie das Verlassen wenn sie in unsicheren Gebieten wohnen

  • Unsichere Wohnorte verlassen (mobile Wohneinrichtungen, Flussufer oder sonstige Überschwemmungsgebiete)
  • Bitte beachten: in Wohntürmen sind Winde in oberen Etagen stärker als in unteren Ebenen

 

NACH DEM STURM

-weiter Wettermeldungen und Nachrichten verfolgen um vor weiteren Gefahren gewarnt zu werden

-wenn Sie Ihr Haus verlassen haben, erst zurück kehren wenn Behörden die Region für sicher erklären

-Vorsicht bei blockierten Straßen / gefluteten Straßen! Versuchen Sie keinesfalls den Weg zu passieren. Kehren Sie um und suchen einen anderen Zugang

-Nicht in fließende Gewässer gehen, die Strömung kann sehr stark sein, Sie mitreißen. Immer auf festem, trockenen Boden bleiben

-Wenn das Haus unter Wasser steht, auf jeden Fall die Stromversorgung ausschalten!

-außerhalb des Hauses ebenfalls stehende Wasser meiden, hier kann ein abgerissenes Stromkabel immer noch unter Spannung stehen und das Wasser elektrisch aufladen

-Wenn sie nach Hause kommen, nur eine Taschenlampe nutzen, kein Licht einschalten. Im Falle einer undichten Gasleitung kann es zu Explosionen kommen. Vorher genau Gasleitungen prüfen

-sicheres Schuhwerk tragen, durch den Sturm können überall scharfkantige Materialien auf dem Boden liegen, sie verletzen

-trinken Sie nur Wasser aus geschlossenen Behältnissen! Durch Hochwasser können Latrinen und Septicos überlaufen, das Wasser kontaminiert dann Zisternen

 

Was nimmt man zur Notunterkunft mit?

Erste Hilfe Set, Medikamente (und Rezepte), bei Kleinkindern (Babynahrung, Windeln), Spiele für Kinder, Bücher, Radio, Ersatzbatterien, Ladegerät fuer Handy und Handy, Taschenlampe, Laken und / oder Schlafsack, Waschzeug, Handtücher, Bargeld, Kreditkarte, Versicherungsdokumente, Ausweise, 1 Decke pro Person und mind. 1 Satz Kleidung zum Wechseln.

 

Weitere Vorkehrungen, die zu treffen sind

 

Zettel mit wichtigen Telefonnummern zusammenstellen (Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Zivilschutz), Lebensmittelvorrat sollte ausreichend für alle Personen im Haus sein, wenigstens für drei Tage. Trinkwasser pro Person und Tag mindestens 2 Liter,

 

 

ANMERKUNG DER REDAKTION:

Die Infos sind Übersetzungen von div. Webseiten, meist vom NHC. Daher ist zu beachten, dass vor allem bei den Schäden, zugeordnet zur Kategorie, dies in der Dominikanischen Republik viel stärker auftreten kann! Rund 60% der Häuser haben nur Wellblechdächer, diese sind weniger standhaft als Ziegel und Betondächer. Auch die Holzhütten erleiden schneller einen Schaden als gemauerte Häuser.

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