Die Geschichte der Dominikanischen Republik ist vor allem gezeichnet von vielen Kriegen für die Unabhängigkeit. Ob Besetzung durch die US-Mächte, eingeflogene Freischärler mit dem Auftrag den Diktator zu töten, diese Geschichten sind bekannt. Selbst die kuriose Tatsache, dass zwischen der DR und Deutschland immer noch Krieg herrscht, ist vielen bekannt. Einen Friedensvertrag hat man nie unterschrieben. Venezuelas Urnenraub ist jedoch eine Anekdote, die kaum bekannt ist. Nur wenige Quellen berichten von dieser Geschichte.
Ernestina Santana de Romero ist eine Zeitzeugin, sie kann sich noch erinnern. Es war zur Zeit der Einweihung der Präsidentschaft von Juan Bosch, am 27. Februar 1963. Unter den Ehrengästen befand sich auch der Präsident von Venezuela, Romulo Betancourt. Während die Staatsoberhäupter feierten, näherte sich ein venezolanisches U Boot unter dem Kommando von Korvettenadmiral Armando Perez Leffmanns. Das Unterseeboot näherte sich der Küste und ein Kommando ging in die Kolonialzone, Ziel die Ruinas de San Francisco. In den Klosterruinen befand sich die Urne mit den sterblichen Überresten von Alsonso de Ojeda, dem spanischen Eroberer, dem die Vaterschaft Venezuelas zugeteilt wird. Die Männer gruben die Urne aus, brachten sie an Bord des U Bootes und fuhren nach Venezuela zurück. Heute steht die Urne in Venezuelas Stadt Ojeda.
Man sagt, dass der dominikanische Präsident Juan Bosch von der unerschrockenen Aktion der venezolanischen Kriegsflotte Kenntnis hatte und es nie einen öffentlichen Protest gegen Venezuelas Regierung gegeben hat.