Fischreproduktion bei Montecristi (Manzanillo) ist vernichtet

Manzanillo, Montecristi.- Jahr für Jahr hat man in der Bucht und vor der Küste von Manzanillo Raubfischerei betrieben. Tonnen von kleinen Fischen wurden aus dem Meer geholt, nun ist die Reproduktion der Fische zerstört. Prinzipiell wirft man diesen Zustand den haitianischen Fischern zu welche an ihren Küsten kaum noch Fische finden und deshalb immer mehr in dominikanischen Gewässern fischen. Diese Praktik hat nun zur Folge dass viele Arten nicht mehr in diesen Regionen vorkommen.

Neben den Pargos gibt es auch keine Sehkühe (Manatis) mehr und Schildkröten kommen auch nicht mehr vor, neben vielen anderen Fischarten. Diese Aussage machte Fischer Jesus Belliard, der seit seiner Jugend hier mit dem Fischfang seinen Lebensunterhalt verdiente. Seine Stimme klingt nicht so ruhig wie der Atlantik, er ist wütend und spricht von einem Verbrechen. Er meint damit die Methoden der haitianischen Fischer welche mit kleinen Ruderbooten und engmaschigen Schleppnetzen das gesamte Meer leergefischt haben. Viele der verwendeten Nylonnetze haben Maschen die weniger als 1 Zoll weit sind.

Mit Bleigewichten an den unteren Enden der Netze reichen diese bis zum Meeresboden, ohne Rücksicht wird einfach alles aus dem Meer geholt. Selbst die kleinen Guppies verfangen sich in den Netzen und viele andere Kleinfische. Die Fischervereinigung, angeführt von ihrem Präsidenten Hicial Blanco, sieht den Berufsstand der dominikanischen Fischer stark bedroht und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Marine und andere Behörden die mit einer Gleichgültigkeit nicht gegen die Raubfischer aus dem Nachbarland vorgehen.

Ob Marine, Umweltministerium oder die Generalstaatsanwaltschaft, niemand sah sich für dieses Problem zuständig. Vor allem kritisieren die Fischer ein viel zu spätes Eingreifen der Marine. Wird ein haitianisches Fischerboot gemeldet vergehen Stunden bis ein Küstenwachschiff auf die See hinaus fährt. Bis dahin sind die Raubfischer wieder in ihren heimischen Gewässern.

Früher gab es in der schönen Bucht von Manzanillo ein reiches Vorkommen an verschiedenen Fischarten. Dutzende von Familien konnten vom Fischfang gut leben, heute jedoch kommt man auch mal mit leeren Netzen heim. Einige Fischer sind abgewandert nach Puerto Plata, andere wagen sich bis zu den Gewässern der Bahamas. Dort begehen sie ebenfalls eine Gesetzesübertretung. Die Ausplünderung vor Manzanillo führt dazu dass man nun das gleiche Verbrechen in den Hoheitsgebieten der Bahamas begeht.

Vor kurzer Zeit hatten haitianische Fischer einen jungen Buckelwal gejagt und harpuniert, das verletzte Tier in eine Bucht von Fort Liberte gezogen. Allerdings räumte man hier ein dass dieser Meeressäuger erkrankt war. 

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