New York, oder wie die Dominikaner es nennen, „Nueva Yol“, ist das Synonym der Vereinigten Staaten, der Traum eines jeden Kreolen. Hier glaubt jeder, das Paradies zu finden, die Arbeit, die einem ein gutes Leben ermöglicht. Nicht nur das, man will auch genug Rücklagen bilden, denn das wahre Paradies des Dominikaners ist natürlich seine Heimat. Hierhin will man zurück, sein Haus bauen oder kaufen und den Lebensabend genießen.
Gute Aussichten haben die Herrenfriseure, die Peluqueros der Dominikanischen Republik. Sie sind wahre Meister mit dem Rasiermesser, was ihnen gerade bei den modernen Kurzhaarschnitten zu Gute kommt. Es ist ja trendy, wenn man sich Muster in die Haare rasiert, nicht zu reden von künstlerisch sehr aufwendigen Rasuren. Diese bei Latinos sehr beliebte Mode ist eine Kunst die wirklich Geschick mit dem Rasiermesser erfordert.
Dominikanische Friseure sind da besonders geschickt.
Was treibt die Meister der Rasiermesser nun zum Big Apple? Klar, in New York leben sehr viele Latinos, Arbeit ist also reichlich vorhanden. Zudem sind dominikanische Barbiere im Preisniveau nicht so hochpreisig wie andere Herren-Salons, ein weiterer Grund, warum sie sich so beliebt gemacht haben in New York. Vor allem in Brooklyn reihen sich viele Barber-Shops aneinander. Dominikaner zieht es nach New York weil sie dort nicht nur deutlich mehr verdienen als in der Heimat, in der Dominikanischen Republik gibt es noch viel mehr Konkurrenz.
Eines aber ist unbestritten, in den Vereinigten Staaten gibt es kein relaxtes arbeiten. Hier wird 7 Tage die Woche durchgearbeitet, am Samstag gleich 13 Stunden ohne Pause, so Santos Ceballos, der schon vor 13 Jahren auf dem Weg zum Big Apple war. Für ihn war der Entschluss kein Risiko, es gab ja Nichts zu verlieren. Heute weiß er, dass es sich gelohnt hat, die meisten Kunden kommen jede Woche. Die Bärte müssen in Form gehalten werden, die aufwendigen „Rasuren“ auf dem Kopf ebenso. Dann werden noch die Augenbrauen gezupft, auch Männer sind eitel und lassen sich gern pflegen.
Der Boom im Business der Herrenfriseure in New York ist im Grunde den Dominikanern zu verdanken. Ihre Vielzahl und ihre für US-Verhältnisse günstige Arbeit erlaubte es den Männern auch die wöchentlichen Besuche im Herren-Salon. Laut Google Maps gibt es in New York 134 eingetragene Barber Shops.
Ein Haarschnitt mit Rasierer und Schere kostet im Durchschnitt, das trimmen der Augenbrauen und Rasieren kostet rund 16 USD. In der Dominikanischen Republik kostet ein Haarschnitt auf dem Land 100 RD$ (2 Euro), mit Rasur und Augenbrauentrimming, ausschneiden der Nasenhaare, kommt man auf 150 RD$. In Städten verlangt man durchschnittlich 50 RD$ mehr, in den gehobenen Salons in Tourismuszentren oder Städten wie Santiago und Santo Domingo variieren die Preise je nach Stadtviertel. In Piantini oder Naco ist es um ein Vielfaches teurer als in den Armenvierteln. Sieht man nun die im Vergleich hohen Verdienstmöglichkeiten in den USA im Vergleich zur DomRep, dann versteht man das Verlangen der dominikanischen Barbiere nach Nueva Yol zu ziehen. Hier bietet sich wirklich eine Chance, die Lebenshaltungskosten kann man oft gering halten, die umgesiedelten Friseure haben oft Familie auch in New York, oder man wohnt in WG’s.