Santo Domingo.- Gesundheitstourismus – eine Nische im breiten Angebot des Tourismussektors der Dominikanischen Republik. Hier erwartet man einen großen Zuwachs, sieht enormes Potential. Aus diesem Grund haben sich erneut Vertreter aus dem Gesundheits- und Tourismussektors vereint, wie auch Mitarbeiter der dominikanischen Vereinigung für Gesundheitstourismus. Man hat bereits mit einigen Aktionen begonnen um in dieses Gebiet Leben zu bekommen.
Leben ist das Stichwort. Immer wieder gibt es Meldungen über Todesfälle bei Schönheitsoperationen. Natürlich, jede Operation ist ein Risiko, selbst die einfachste Routineoperation kann auch einmal einen tödlichen Ausgang haben. Doch gerade hier, in der Schönheits-Chirurgie, wird sehr viel Geld verdient und die Nachfrage ist groß. Das ruft viele Ärzte auf den Plan die gern ein wenig teilhaben wollen an diesem lukrativen Geschäft. Nasenkorrekturen, Busenvergrößerungen, Fettabsaugung oder Busenanhebungen, die Eingriffe sind doch nicht so schwer? Nun, die plastische Chirurgie wie auch die Schönheitschirurgie erfordert spezielle Kenntnisse. Nicht umsonst handelt es sich hier um Fachärzte.
Leider versuchen viele „Wald- und Wiesen-Ärzte“ auch ihr Glück und noch viel schlimmer: völlig ahnungslose Personen geben sich als Fachärzte/innen aus und spritzen gewöhnliches Silikon aus dem Baumarkt in die Gesäße der Frauen welche gern ein J’Lo Hintertiel hätten. Die Einspritzlöcher werden dann auch „fachgerecht“ mit Superkleber verschlossen. Solche OP’s enden oft tödlich.
Bausilikon im Gesäß
Hinzu kommen gravierende Mängel bei der Anästhesie, bei der Hygiene im Operationssaal. All diese Dinge sind bekannt und aus diesem Grund ist man bemüht gewisse Standards zu schaffen. Strukturelle Verbesserungen bis hin zur Ausstattung der medizinischen Zentren sollen erfasst werden, ein interinstitutionelles Abkommen unterzeichnen. So will man in der Dominikanischen Republik einen zuverlässigen Gesundheitsdienst garantieren.
Die Dominikanische Republik hat via ihrer Gesundheitsbehörden schon häufig auffällige Kliniken geschlossen, Ärzten die Vollmachten entzogen. Doch leider, wir sind eben in der Dominikanischen Republik. Geld (und oft auch Beziehungen) helfen dabei, dass die eben geschlossene Klinik schnell wieder geöffnet ist, der Arzt schnell wieder am OP-Tisch steht. Ob mit oder ohne Kenntnisse in diesem Gebiet, das kontrolliert eben niemand. Was nutzen alle Bemühungen einen Standard einzuführen, der Wille dazu eine Qualität zu garantieren? Dem voran steht ein permanentes Monitoring in diesem Sektor.
Es ist dringend notwendig einen Katalog zu schaffen in dem zertifizierte Kliniken und qualifizierte Ärzte und Chirurgen gelistet sind. Nur mit diesem Mittel kann man den künftigen Touristen etwas bieten was mit Qualität und Standard zu bezeichnen ist. Nur so können bestehende Bedingungen endlich verbessert werden. Wann kommt diese Liste? Wann kommt eine kontinuierliche Kontrolle der vielen „Schönheitskliniken“ die diesen Begriff nicht verdienen? Ohne Zweifel, das Land verfügt über modernste Kliniken und sehr gute Fachärzte. Die Chance für einen Gesundheitstourismus ist groß, es fehlt nur noch die Standard- und Qualitätssicherung.