Santo Domingo.- Das Verhältnis der Nachbarn auf der Insel Hispaniola ist nicht das beste. Haiti und die Dominikanische Republik machen eher Schlagzeilen mit gegenseitigen Vorwürfen, Abschiebungen, illegalen Grenzübertritten oder Handelsembargos. Die Wut der Dominikaner gegenüber Haitianern ist ebenso bekannt und kaum jemand denkt an die Helfer! Damals, 2010, kurz nach dem Katastrophenbeben, da waren die Dominikaner die ersten Helfer vor Ort. Mit Spürhunden suchte man Verschüttete Personen, dann rollte eine Welle von Hilfsmitteln an. Jetzt kommt es wieder zu Hilfsaktionen, nachdem Hurrikan Matthew in Haiti gewütet hatte und mehr als 820 Menschen ihr Leben verloren haben.
Präsidentschaftsminister Jose Ramon Peralta kündigte erste Hilfssendungen an, am Sonntag verließ das Staatsoberhaupt der Dominikanischen Republik, Präsident Danilo Medina sein Land und reiste nach Haiti. Hier will er vor Ort einen Überblick bekommen wie man hier helfen kann.
Medina reiste in den Süden Haitis, wo rund 1 Million Menschen leben und schwer von der Naturkatastrophe getroffen wurden. Wie Peralta mitteilte, wird man Matratzen, Medikamente und Lebensmittel nach Haiti schicken. Haiti bat um Wasserreinigungssysteme, denn man fürchtet vor allem wieder eine Cholera-Epidemie. Wie die Präsidnetschaft der Dominikanischen Republik mitteilte, wurden in Haitis Süden und Südwesten 80 – 98 % der Häuser beschädigt oder völlig zerstört.
Am Dienstag sendet man den ersten Hilfstransport, Mittwoch kommt dieser zur verteilung in Haiti. Vor allem will man versuchen die Gesundheit der Menschen im Nachbarland aufrecht zu erhalten. Der Schaden ist immens, Haiti braucht dringend internationale Hilfe, so wurde es von der Regierung der Dominikanischen Republik bestätigt. Mehr als 175.000 Menschen sind in 224 Notunterkünften zur Zeit untergebracht.