Santo Domingo.- Nachdem man in Haiti erfolgreich fast alle Waldgebiete vernichtet hat, im Grenzgebiet kein Baum mehr steht, ziehen Haitianer in die Dominikanische Republik und setzen ihre Vernichtung fort. In den Provinzen Elias Piña und Pedernales, am Grenzgebiet Jimani, ist man mit der Rodung von Bäumen sehr erfolgreich. Aus den gefällten Bäumen wird Holzkohle produziert.
Das Geschäft mit der illegalen Holzkohleproduktion funktioniert hervorragend. Haitianische Geschäftsleute haben Verbindungen aufgebaut zu Zivilisten und Militärs, jeder hat seine Aufgaben und ist am Gewinn beteiligt. Am See Azuei und in Puerto Principe haben sich große Holzkohlemärkte entwickelt, dominikanische Holzkohle wird sogar an andere Karibikinseln geliefert.
Die Waldgebiete auf dominikanischen Gebieten schwinden und es ist der Passivität der Behörden zu verdanken dass mit dem Raubbau ungehindert fortgesetzt wird. Zwar zeigte sich Regierungspräsident Danilo Medina bei seinen Besuchen im Grenzgebiet äußerst beunruhigt, doch auch Wochen nach seinen Besuchen kam es zu keinerlei Veränderungen.
Umweltschützer haben mehrfach das Umweltministerium alarmiert, ebenfalls erfolglos. Die Vereinten Nationen und die Europäische Union helfen mit vielen Millionen von Dollar und Euro um die Wiederaufforstung im Grenzgebiet zu fördern, der Raubbau schreitet aber schneller voran als die Wiederaufforstung. Auch Spenden für die Umweltbehörden vor Ort (Drohnen, Allrad Pick Ups und Geländemotorräder) zeigen nicht den erhofften Erfolg. Aus der Luft wollte man die Holzkohlemeiler lokalisieren, mit den Allrad-Fahrzeugen im Waldgebiet schnell vorrücken. Einsätze gibt es nicht, obwohl allein die Rauchfahnen einen Holzkohlemeiler auf viele Kilometer hin sichtbar machen.
Strenge Maßnahmen, gegen Verbrecher die Bäume rodeten, gab es zuletzt unter der Regierung Dr. Joaquin Balaguer im Jahr 1966.
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel hat einen rassistischen Einschlag der die Haitianer als Schuldige darstellt. Fakt ist, dass in Haiti ein sehr großer Markt herrscht, denn mit Gas kochen können sich viele nicht leisten, Strom gibt es eh in den meisten Teilen des Landes nicht. Holz ist somit die einzige Energiequelle zum Kochen. Es gibt aber eine Mafia in der Dominikanischen Republik, dies sind dominikanische Geschäftsleute, welche das Militär und die Umweltbehörden vor Ort bestechen. Die Arbeit verrichten billige Tagelöhner aus Haiti. Eine Transportmafia wieder organisiert die Fahrten mit LKW nach Haiti, dort wird die Ware an Händler verkauft. Diese Übergabe findet im Grenzgebiet statt, dann wird die Holzkohle meist nach Puerto Principe gebracht und an Endabnehmer verkauft.