Internationale Biere erobern den Markt der Dominikanischen Republik

Santo Domingo.- Ein „Bien Fria“ in der Dominikanischen Republik steht für ein nahezu eiskaltes Bier. Vor wenigen Jahren noch gab es fast ausschließlich „Presidente“, unumstritten die Nummer 1 im Land, auch heute noch. Weitere lokale Biere sind Quisqueya, Brahma und Bohemia sowie Number One. Zu diversen Sorten gibt es auch eine Light-Version, der Mode entsprechend aber mit nur kaum reduzierten Alkoholgehalt (durchschnittlich 1% weniger Alkohol als die „normale“ Sorte). Doch die Zeit der Vorherrschaft ist vorbei, immer mehr verbreiten sich internationale Biere, weit mehr als 15 verschiedene Brauereien trifft man auf dem nationalen Markt.

Biere aus den USA, Deutschland, Niederlanden, Belgien, Spanien, Mexiko,  England, Tschechien oder Frankreich (Haiti versucht nun auch sein „Prestige“ auf dem Markt zu positionieren) kann man in gut sortierten „Drinks“, Liquer-Stores, Bars und Supermärkten finden. In der Menge machen die internationalen Biere immer noch einen geringen Anteil aus, was vielleicht auch an den Preisen liegt. Einfuhrzölle und Transport verteuern die Biere gegenüber den einheimischen Marken, doch immer mehr Restaurants setzen auch auf exklusive Angebote und vor allem Dominikaner lieben das Besondere.

Ausländische Biere erfreuen sich einer hohen Beliebtheit, wobei die Einheimischen einen anderen Geschmack favorisieren als Europäer. Ein herbes Pils mag der Deutsche, der Dominikaner bevorzugt milde und süffige Sorten wie Lager und Schwarzbiere. Präsentiert werden diese Marken bei sogenannten „Bier-Festivals“, „Bier-Wochenenden“ oder „Bier-Jahrmärkten“. Während Supermärkte die Import-Biere zwischen 80 und 250 RD$ anbieten (je nach Sorte und Alkoholgehalt variieren Preise erheblich), muss man in Restaurants noch einmal mehr bezahlen. Schon dadurch erklärt sich, warum diese Biere nur einen Nischenmarkt bedienen, jedoch einen stetig wachsenden.

„Bucanero“, „Leffe“, „Samuel Adams“, „Spaten Bräu“, „Stella Artois“, „Köstritzer Schwarzbier“, „Bittburger“, „Duvel“, „Becks“, „Paulaner“ oder „Maxlrainer“ sind immer häufiger in gut sortierten Lokalen zu finden, vor allem in den Regionen mit hohem Anteil deutscher Residenten und internationaler Touristen steigen die Angebote der Biermarken. Vorbei ist die Zeit wo jeder Tourist unbedingt das „Presidente“ trinken wollte. Gerade auch Residenten erfreut es, wenn sie ein „Stück Heimat“ in Form eines guten Bieres bekommen.

Selbst der Markt an alkoholfreien Bieren bietet viel Auswahl. Kaum zu glauben, der als trinkfreudig bekannte Dominikaner zeigt Verantwortung. Gern trinkt man zum Mittagessen oder bei einem Geschäftstreffen ein Bier, dann jedoch bevorzugt „ohne Alkohol“. Die internationalen Biere traten auf dem dominikanischen Markt in den 90er Jahren auf und seither nimmt der Anteil an Biersorten und Marken zu. Beteiligt an dieser Entwicklung ist auch eine der weltgrößten Brauereien, AMBEV. Vor drei Jahren übernahm man die Geschäftsführung bei der CND (Presidente). Damit brachte die Brauerei auch andere ihrer Biersorten mit ins Land.

Dabei ist der Bierkonsum mit rund 38 Litern pro Kopf in der Dominikanischen Republik unter dem Durchschnitt Lateinamerikas (40 Liter pP). In Mittelamerika schwankt der Bierkonsum zwischen 30 und 40 Litern pro Kopf. Um die Vielzahl der Biersorten nun in Relation zu bringen: Im Konsum decken die Vielzahl internationaler Biere gerade einmal 6%. Doch sicher betrachtet der Marktführer CND auch die Nischenmärkte. Man selbst ist die größte Brauerei der Karibik und exportiert nicht nur an andere Karibikstaaten sondern auch sehr viel in die USA.

 

Weitere Artikel

Translate »