Punta Cana.- Collin Scott und seine Freundin Angela Bauer sind in Kanada und in Freiheit. Dies nach einem Urlaub in der Dominikanischen Republik und was sich so normal anhört ist in Wirklichkeit der blanke Horror, das Urlaubserlebnis Karibik, gemischt mit dominikanischer Justiz, kann sich, wie in diesem Fall, zu einem Albtraum entwickeln. Eine Geschichte, welche die Nachteile der Justiz in der Dominikanischen Republik aufzeigt.
Das Ehepaar aus Brampton wurde zu Unrecht eines Verbrechens beschuldigt, doch hier in diesem Karibikstaat muss nicht der Staatsanwalt die Schuld dem Täter nachweisen, der Täter ist in der Pflicht seine Unschuld nachzuweisen.
Das kanadische Paar war in einem Resort von Punta Cana und als man diesen verließ, trat ihnen ein Mann gegenüber. Er behauptete, dass Colin Scott zwei Mädchen sexuell belästigt hatte. Das Paar war in Begleitung ihres Freundes Andrew, die weiblichen Opfer sollten Gäste im gleichen Hotel sein.
Der Mann, welcher diese Beschuldigungen vorbrachte, war von einer lokalen Militäreinheit vor Ort. Als man später merkte, seitens der dominikanischen Ermittler, dass die Beschuldigung gegen Scott falsch war, beließ man es bei einer einfachen Entschuldigung. Doch zuvor hatte der Militär die Polizei angerufen, der Kanadier wurde abgeführt und in Verwahrung auf einer Polizeistation gebracht. Plötzlich wurde man sich bewusst dass eine falsche Anschuldigung durchaus ausreichend ist, jemanden in er Dominikanischen Republik ins Gefängnis zu bringen. Andrew durfte gehen, das Land in Richtung Kanada verlassen, Collin hingegen kam in eine Gemeinschaftszelle einer lokalen Polizeistation. Scott berichtet: an den Wänden waren überall Blutflecken, auf dem Boden der Zelle Urinlachen, Ungeziefer wohin man blickte. Die Freundin, Angela Bauer, musste eine vereidigte Aussage machen. Für Angela war es nicht nur deprimierend, dass man mit falschen Anschuldigungen im Knast landen konnte, auch die Botschaft Kanadas lies jede Hilfe vermissen.
Letztendlich durfte man nach 4 Stunden die Polizeistation in Richtung Hotel verlassen, doch noch immer waren die Polizisten gewillt eine Anzeige zu erstellen. Im Hotel verbarrikadierte man sich aus Angst im Zimmer, nahm Kontakt zu einem Anwalt auf. Dieser sah nur einen Ausweg, die Zahlung einer Kaution, ansonsten werde man nie das Land verlassen. Collins Onkel kam letztendlich und zahlte eine Kaution von 3.000 USD. Für Collin Scott endete damit ein Horrorurlaub an den er sich nicht mehr erinnern möchte.
Anmerkung der Redaktion: erinnern wir uns wenige Jahre zurück. Korrupte Richter und Staatsanwälte entsandten Gerichtsvollzieher, in Begleitung von Polizei und Militär, zu diversen Hotels der Region. Mit einem Embargo drohte man, einer Schließung des Hotels. Viele Resorts erlebten diese Form der Erpressung, auch bei La Romana gab es diese Zwischenfälle. Der Willkür der korrupten Justiz in der Provinz Altagracia machte die Generalstaatsanwaltschaft erst ein Ende als einige namhafte Hotelketten mit Schließung der Anlagen drohten. Haben wir hier eine neue Form der Erpressung kennengelernt?