Havanna.- Gute 5 Jahrzehnte litt der Tourismus in Kuba unter der Blockade für Touristen aus den Vereinigten Staaten. Eine Reise auf die Karibikinsel Kuba war den meisten Amerikanern nicht möglich. Einer der Staaten die davon stark profitieren: die Dominikanische Republik. Man sieht es auch an den Touristen-Statistiken, die meisten Besucher der DomRep kommen aus den Vereinigten Staaten.
Kürzlich erst gab Barack Obama bekannt dass er mit Kuba wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen möchte. Schon folgen erste Resultate, darunter wurden die meisten Reisebeschränkungen für US-Bürger für Kuba-Reisen aufgehoben. Neue Regulierungen ermöglichen nun wohl den meisten Urlaubern aus den USA in das kommunistisch geführte Land zu reisen.
12 Kategorien wurden nun eingeführt, wer als Urlauber eine davon erfüllen kann, der kann auch Kuba bereisen. Die Kategorien sind: 1) Familienbesuche 2) offizielle Geschäftsreisen für amerikanische oder andere ausländische Regierungen oder für internationale Organisationen 3) Journalistische Tätigkeit 4) Berufsforschung oder Sitzungen 5) Bildungstätigkeiten 6) Religiöse Tätigkeiten 7) Sportwettkämpfe, Öffentliche Veranstaltungen, Workshops, Ausstellungen… 8) Unterstützung von Kubanern 9) Humanitäre Projekte 10) Tätigkeiten für private Stiftungen oder Forschungsarbeiten für Bildungsinstitute 11) Import oder Export von Informationen oder Informationsarbeiten 12) autorisierte Reisen für Export-Transaktionen.
Mit diesen 12 Kategorien wird zweifellos vielen Amerikanern die Möglichkeit gegeben Kuba zu besuchen. Viele karibische Inseln bieten exotische Essen und tropisches Klima, aber Kuba hat einen Vorteil, es ist lebende Geschichte. Wer nach Kuba kommt hat das Gefühl dass die Zeit stehen geblieben ist. Unverdorbene Natur und historische Orte bieten einzigartige Urlaubserlebnisse.
Mit rund 3 Millionen Besuchern ist es das Land Nummer 2 in Sachen Besucherzahlen, Führer ist noch die Dominikanische Republik. Nun beginnt der Wettlauf, aber noch fehlt es sicherlich an Hotelkapazitäten in Kuba. Es müssen dringend und schnell neue Hotels gebaut werden. Dann muss man auch die Luftverbindungen anpassen und ausbauen um entsprechend die Touristen nach Kuba zu bringen.
Die entspannte politische Lage zwischen Kuba und den USA macht einige andere Reiseländer in Mittelamerika und der Karibik sicherlich nervös. Amerikaner sind die anvisierten Touristen. US-Bürger stellen fast die Hälfte aller Touristen in der Karibik. Im vergangenen Jahr waren es mehr als 13 Millionen amerikanische Touristen und sicher haben diese eine große Begierde das „verbotene Land“ endlich besuchen zu können.
Im Dezember 2014 gab es die Bekanntmachung der Einleitung diplomatischer Beziehungen, kaum jemand hätte geglaubt dass kaum 2 Monate später schon neue Reisebestimmungen für US-Reisende gelten. Schlechte Nachrichten für viele Karibiknachbarn, denn viele haben nicht unbegründet Ängste dass die Touristen ihr Karibikziel zugunsten Kubas ändern könnten. Die Frage ist jetzt nur noch: wie schnell kann sich Kuba in seiner Infrastruktur verbessern. Erst dann wird Kuba eine ernst zu nehmende Konkurrenz welche vor allem das Tourismuswachstum der Dominikanischen Republik bremsen dürfte.