Die Trockenperiode im Jahr 2015 war für die Dominikanische Republik eine harte Probe, knapp entkam man einem Desaster. Die Hurrikan Saison bringt normalerweise Niederschläge, doch das „El Niño“ Phänomen sorgte für eine kaum aktive Sturmzeit. Wasser wurde rationalisiert, einige Stauseen waren bis zum Boden ausgetrocknet. Erst zum Ende des Jahres 2015 gab es erste Niederschläge, die Dürre konnte noch einmal abgewendet werden.
Dennoch, die Landwirtschaft und auch bei der Viehzucht stellten sich Verluste ein. Die eigentliche Trockenperiode zwischen Dezember und April war die trockenste seit 20 Jahren. Damit war die Insel Hispaniola, mit den beiden Nationen Haiti und Dominikanische Republik aber nicht allein. Die Trockenheit war ein gemeinsames Problem für viele Karibikstaaten und Mittelamerika. El Niño wird noch bis zum Frühling 2016 spürbar sein. Bolivien, Peru und Kolumbien litten ebenfalls unter der extremen Trockenperiode.
Die internationale humanitäre Organisation Oxfam hatte bereits im Oktober 2015 vorausgesagt dass wenigstens 10 Millionen Menschen der Armutsklasse wegen der Trockenheit und einem Lebensmittelmangel Hunger leiden werden. ONAMET, das Nationale Büro für Meteorologie der Dominikanischen Republik sah als Problem unter anderem auch den weltweiten Klimawandel als ein Problem an.
Dank verbesserter Frühwarnsysteme kann man heutzutage aber besser auf Wettersituationen reagieren. Man erkennt frühzeitig herannahende Stürme, erkennt aber auch auf lange Sicht wenn es keine Niederschläge gibt. Dies hilft, um rechtzeitig mit Rationalisierungsmaßnahmen zu reagieren.
Experten in der Dominikanischen Republik und anderen Entwicklungsländern fordern dazu auf mit Risikoverwaltungsplänen die Folgen einer Wasserknappheit abzuwehren. Ein Mitarbeiter bei ONAMET bedauert jedoch, dass man Pläne gegen Desertifikation und Wassermangel habe, doch einige Einrichtungen wenden sie an, andere wieder nicht. So werden Programme, an denen man lange gearbeitet habe, einfach nichtig.
Die Trockenheit brachte aber weitere wichtige Erkenntnisse: Vor allem im Süden und Südwesten wies die Wasserversorgung Mängel auf. Man bohrte neue Brunnen und restaurierte eingefallene Brunnenschächte. Als wichtig stellt sich heraus dass man die Bevölkerung bezüglich der Sparsamkeit beim Umgang mit Wasser schulen muss.
Ein deutlicher Mangel sind die nur 10 Wasserreservoire der Dominikanischen Republik welche in sechs von 31 Provinzen liegen. Ein bedeutender Stausee (Monte Grande) ist im Bau.
Die Stauseen und Flüsse müssen den Bedarf von mehr als 10 Millionen Bewohnern im Land befriedigen, die Landwirtschaft und den Tourismus, der eine wichtige Schlüsselrolle für die DomRep spielt. Die Wasserreservoirs dienen zuerst der Wasserversorgung der Bevölkerung, dann muss die Landwirtschaft befriedigt werden und letztlich dient das Wasser auch der Stromerzeugung (Hydrokraftwerke). Alle drei Bereiche wurden 2015 von der Wasserknappheit betroffen. Neben der Landwirtschaft traf es vor allem viele arme Haushalte. In vielen Regionen haben Dominikaner im Hinterhof und Garten kleine Anpflanzungen. Mit diesen dort erwirtschafteten Erträgen kann man die Familie zusätzlich ernähren, eventuell einige Produkte verkaufen und den minimalen Ertrag zum Lebensunterhalt hinzufügen. 2015 trockneten vielen Kleinanbauern jedoch das angebaute Obst und Gemüse weg.
Nur noch 2 von 10 Stauwerken verfügten über einen regulären Wasserstand, alle anderen Stauseen verfügten nur noch eine Mindestkapazität. Zuerst gab es Einschränkungen bei der Landwirtschaft, dann auch bei der Energieerzeugung. Letztendlich wurde das Wasser für Privathaushalte rationalisiert. Im Norden des Landes nahmen die Ertääge aus dem Reisanbau um 80% ab, auch bei den Kochbananen (Platanos) gab es nur noch geringe Erträge, die Preise für dieses Grundnahrungsmittel stiegen himmelhoch.
Bei der Viehwirtschaft gingen die Erträge im Bereich der Milchproduktion um 25-30% zurück. Im Süden / Südwesten starben hunderte Rinder, die Bauern konnten das Vieh nicht tränken.
Die Stromproduktion in der Dominikanischen Republik wird zu 13% aus Hydrokraftwerken versorgt. Hier ging die Energieerzeugung um 60% zurück. Die Wasserversorgung im Großraum Santo Domingo ging um 25% zurück. Die Rationalisierung führte zu erheblichen Protesten der Bevölkerung. Diese sah nicht ein mit dem Wasser sparsam umzugehen wenn andererseits durch Lecks in den Versorgungsleitungen tausende von Gallonen Wasser täglich versickern. Autowaschanlagen wurden mit einem Betriebsverbot versehen, die Befüllung von Pools wurde untersagt und ebenso verbot man das Befeuchten von Gehwegen und Straßen. Letzteres ist eine schlechte Angewohnheit mit der Anwohner die Staubentwicklung verhindern wollen, doch bei der Hitze sind die Straßen in kurzer Zeit wieder staubtrocken.
Leider, mit den Erziehungsmaßnahmen zum sparsamen Umgang mit Wasser hat man wieder aufgehört. Kaum ist Wasser vorhanden, schon wird es verschwendet.