Washington.- Nach Angaben der WHO nehmen im Augenblick die Zahlen der Ansteckungen mit dem Coronavirus in Südkorea, Iran und Italien weiter zu. Noch könne man nicht von einer Pandemie sprechen, aber man sollte vorbereitet sein.
In Südkorea sind mehr als 800 Personen mit dem Virus infiziert, 8 Menschen sind daran gestorben. Im Iran gibt es schon 12 Tote und in Italien starben bereits 6 Personen, mehr als 224 Personen sind infiziert. Diese Zahlen steigen jedoch täglich und deutlich. Neben dem tragischen Effekt für die Gesundheit hat der Coronavirus auch auf die Börsen in aller Welt einen starken Einfluss, vor allem in Mailand war dies heute zu sehen. Italien hat eine der stärksten Wirtschaften innerhalb Europas.
Die WHO will wissenschaftliche Missionen nach Italien und in den Iran senden um die Behörden bei den notwendigen Maßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung zu unterstützen. In China gibt es mittlerweile mehr als 77.150 Betroffene und über 2.592 Tote. Hier war bereits eine Mission der WHO vor zwei Wochen angereist um Studien über die Epidemie zu machen und die dort ergriffenen Maßnahmen zu bewerten. Der Chef der Mission, der kanadische Epidemiologe Bruce Aylward bewertet die in China ergriffenen Methoden positiv und bezeichnet den Coronavirus als wahrscheinlich den aggressivsten, ambitioniertesten und beweglichsten Virus der Geschichte.
Aylward bittet die Länder, die Handels – Transportbeschränkungen gegen China erhoben haben, diese aufzuheben. Der Facharzt weist darauf hin, dass China die meiste Erfahrung weltweit mit dem Umgang des Virus hat und man nur das Risiko eingeht, das Handelsvermögen zu schwächen.
Da noch ein Impfstoff fehlt, sind Isolierungen die einzige Maßnahme, um eine Ausbreitung zu verhindern und die Zahl der Ansteckungen zu bremsen. In Italien stehen seit Sonntag 11 Gemeinden in Quarantäne, zehn davon liegen in der Lombardei und eine in Véneto. Etwa 50.000 Personen sind nun in ihrer Bewegung erheblich eingeschränkt. Die sogenannten „roten Zonen“ werden von Hundertschaften der Polizei bewacht, diese kontrollieren die Zugangswege zu diesen Gemeinden. Wer diese Ausgehverbote missachtet riskiert hohe Geldstrafen und eine Haftstrafe bis zu drei Monaten.
Die Ausbreitung der Viruskrankheiten in Italien hat Nachbarländer in Alarmbereitschaft versetzt. Der Zugverkehr nach Österreich wurde über einige Stunden ausgesetzt, weil an Bord des Zuges erkrankte Personen waren, diese wurden jedoch nicht positiv auf den Coronavirus getestet. Dennoch hat nun auch Österreich bereits zwei Fälle, man weiß nicht, wo sich die jungen Männer infiziert haben. In Spanien sind ebenfalls erste Fälle bekannt geworden. In Valencia ist eine Person infiziert, auf der Insel Teneriffa ist ein Hotelgast mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 1000 Hotelgäste dürfen vorerst nicht ihr Hotelzimmer verlassen. Das Hotel steht unter Quarantäne.
Die Grenzen zum Iran sind dicht, die Nachbarländer haben aus Angst vor einer Infektion den Grenzverkehr komplett eingestellt. Eine Grenzschließung wird von der Europäischen Kommission jedoch nicht empfohlen. Die Türkei, Pakistan, Afghanistan, Irak und Armenien haben die Grenzen zum Iran geschlossen. Andere Länder der Region, wie Kuwait, Oman, Jordanien und Saudi Arabien haben Personen, die aus dem Irak kommen, die Einreise verweigert.
Noch hat man keinen Überblick, wie stark die Wirtschaft unter dem Virus leiden wird, Fakt ist jedoch, dass Teneriffa nun sicher deutliche Einbußen im Tourismus einkalkulieren muss.