DomRep sagen heute viele. Manch einer gar mit einem abfälligen Beton. Dabei hat das Land viel zu bieten und vor allem für die kurze Zeit seiner Geschichte eine Menge erlebt. Wie kam man zu den Namen „Dominikanische Republik“, „Haiti“ und „Hispaniola“?
Heute ein kleiner, heiterer Geschichtsunterricht!
Karte aus dem Jahr 1730
Die Insel hieß, bevor sie die Spanier entdeckten, eigentlich in der Sprache der Taino Indianer (den eigentlichen Ureinwohnern) Ayti, was so viel heisst wie „Hügeliges Land“. Daraus entstand das Wort Haiti. Ein weiterer Name war auch Kiskeya (in der spanischen Sprache Quisqueya, Heute findet man unter diesem Namen sowohl eine Biermarke als auch eine berühmte Zigarrenmarke. In der Sprache der Tainos bedeutete Quisqueya hingegen so viel wie „Mutter aller Erde“.
Als der erste europäische “Tourist” Kolumbus am 5. Dezember 1492 die Insel bereiste (entdecken wollte er ja eigentlich etwas ganz anderes) nannte er sie fortan La Isla Española (Die spanische Insel). Die Engländer, neidisch auf die spanischen Entdecker, kürzten dann den Namen auf Hispaniola ein. His – stand für englisch – sein, also Wörtlich “ Sein spanien“ , Die Engländer wollten aber damit zum Ausdruck bringen: HISpaniola = Kleinspanien.
Sein Flaggschiff, die Santa Maria, lief jedoch bei der ersten Anreise an der Küste von Hispañola auf Grund, und aus den Trümmern des Schiffes bauten sie mit Hilfe der Tainos die erste spanische Siedlung, die gleichzeitig die erste Siedlung in Amerika war. Da das Fort aus den Trümmern des Wracks am 25. Dezember gegründet wurde, nannte man sie „La Navidad“. Diese erste Ansiedlung der spanischen Eroberer (Entdecker) lag nahe der heutigen Stadt Cap Haitien, im heutigen Haiti.
Karten von Kuba und Hispaniola, 1747
Bei seiner zweiten Reise dorthin (28.11.1493) fand Kolumbus nichts mehr vor. Man sagt, die zurückgebliebenen hätten sich an den Mädchen der Einheimischen vergangen (erster Sextourismus) und seien deshalb von den Stammesfürsten hingerichtet wurden. Ebenso hatte sich bereits die Goldgier abgezeichnet, was den Tainos wenig gefallen hatte. Warum man niemanden mehr fand? Nun, man sprach zu damaliger Zeit auch von Kannibalen die auf der Insel lebten.
Wochen später, am 2. Januar 1494 die Kolonie La Isabella, inahe dem heutigen Puerto Plata.
Heute noch zu sehen, die Grundmauern der ersten Kolonie, La Isabella
Am 12. März machte sich Kolumbus mit 500 Mann auf den Weg in das Landesinnere. Er überquerte das Küstengebirge im Norden des Landes (Cordillera Septentrional) und gründete, als er im Süden angelangte, am Ufer der Flussmündung des Río Ozama eine neue Siedlung mit dem Namen „La Nueva Isabela“.
Karte 1823
Während Kolumbus wieder auf Entdeckungsreise ist, müssen seine zurückgebliebenen Kolonisten zu Fuß die Insel durchqueren, um diese neue Siedlung „la nueva Isabella „an der Südküste zu erreichen. Da der Truppe am Ostersonntag dort ankam, nannte sein Bruder Bartolomeo Colon (Kolumbus) sie “Santo Domingo”. Im Jahre 1502 wurde die Siedlung nach schwerer Verwüstung durch einen Hurrikan.aufgegeben.
Karte von Saint Domingue
Man gründete auf der anderen Seite am Westerufer des Rio Ozama eine neue Siedlung, dort wo sich heute die Zona Colonial befindet. Die Insel Hispaniola wurde dann in der Kolonialzeit politisch in zwei Teilen geteilt, in einen spanischen Ostteil, Santo Domingo (genannt nach der gleichnamigen Stadt) und einen französischen Westteil, Saint Domingue (oder Saint-Domingue). Man nannte sie anschließend L´Isle St. Domingue. 1776 wurde die Grenze zwischen beiden Landesteilen reguliert. Aus dem Ostteil wurde die Dominikanische Republik. Die Einwohner wurden von da an als Dominikaner bezeichnet, in Bezug von Santo Domingo. Der Westteilwurde zu Haiti, die dortigen Bewohner zu Haitianern!
Die Redaktion bedankt sich bei Martin Sebastian für diesen unterhaltsamen und aufklärenden Bericht!