Nach einer Vorhersage der SFU (South Florida University – Laboratorio de Oceanografía Óptica de la Universidad del Sur de Florida) hat die Präsenz von Sargassum im Zentralen Atlantik im vergangenen Monat zugenommen. Eine große Menge der Braunalgen gibt es westlich des Atlantikzentrums. Eine große Menge Sargassum gibt es auch im östlichen Teil der Karibik (bis 67.W und 17oN).
Bei den kleinsten Inseln der Kleinen Antillen sollte schon einige Male der Strand von Sargassum betroffen sein. In anderen Regionen, der westlichen Karibik, ist die Menge des Seetangs noch minimiert, darunter im Golf von Mexiko und der Straße von Florida. In der gesamten Region gab es im Februar 2020 1,6 Millionen Tonnen Seetang, im März waren es schon 4,3 Millionen. Das entspricht in etwa den Mengen der Jahre 2015 (4,2 Mio. Tonnen) und 2019 (4,7 Millionen Tonnen).
Seit 2015 haben die Braunalgen nicht nur verschiedene Zonen der Karibik betroffen, im Fall der Dominikanischen Republik beeinflusste die Algenplage auch die elektrische Energieversorgung. Drei Kraftwerke in der Südlinie, AES Itabo / AES Andres / EGE Haina Barahona, benutzen Meerwasser zur Kühlung, künftig auch die beiden Kraftwerke in Punta Catalina. Der Fluss des Kühlwassers war immer wieder unterbrochen, das Sargassum verstopfte die Anlagen und die Turbinen liefen heiß, mussten abgeschaltet werden. Diese Ausfälle betrafen meist das Kraftwerk AES Itabo, 2015 und 2019 musste das Kraftwerk immer wieder abgeschaltet werden, 2019 insgesamt 4x.
Die Vorhersagen für dieses Jahr sind denen der Jahre 2015 und 2019 sehr ähnlich. Das kann für die kommenden Monate alarmierend sein. Die westliche Karibik wird weniger Mengen von Sargassum bekommen, die Kleinen Antillen hingegen müssen im April und Juni mit großen Mengen der Braunalgen rechnen. Die Lage kann sich bis zum Sommer fortsetzen, die Blütezeit der Algen wird dem des Jahres 2015 gleichen.